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Die Swiss National COVID-19 Science Task Force wurde am 31. März 2022 aufgelöst.

Sie wurde durch das Wissenschaftliche Beratungsgremium COVID-19 ersetzt, sodass die Kantone und der Bund weiterhin von der wissenschaftlichen Expertise im Zusammenhang mit der SARS-CoV-2-Pandemie profitieren können.

Diese Website wird daher nicht mehr aktualisiert, ihr Inhalt ist jedoch als Archiv weiterhin zugänglich.

ETH Hönggerberg, Werner, fotografiert am Montag (13.11.2017) Bild: Christoph Kaminski, kellenbergerkaminski

Epidemiologische Lagebeurteilung, 1. März 2021

Allgemeine Situation

In der Schweiz zirkulieren verschiedene Stämme von SARS-CoV-2. Die allgemeinen epidemiologischen Parameter – Fallzahlen, Hospitalisationen und Todesfälle – geben eine Gesamtsicht, ohne zwischen einzelnen Stämmen zu unterscheiden.

Dynamik

Über die ganze Schweiz zeigte die SARS-CoV-2-Epidemie in den letzten Wochen einen leicht rückläufigen  Verlauf der in den letzten Tagen gestoppt wurde. Der 7-Tageschnitt der schweizweiten Reproduktionszahl ist bei 1.06 (0.94-1.17); dies reflektiert das Infektionsgeschen vom 13.-19.02.2021. Für Anfang Februar war die Reproduktionszahl basierend auf den bestätigten Fällen schweizweit und in den meisten Grossregionen signifikant unter 1. In den neuesten Schätzungen der Reproduktionszahl – welche das Infektionsgeschehen vom 19.2. widerspiegeln – schliesst das Unsicherheitsinterval für die Schweiz und alle Grossregionen die 1 ein. Nur in Zürich ist der Punktschätzer für den neuesten Wert von Re unter 1. Tagesbasierte Schätzungen der effektiven Reproduktionszahl Re für die Schweiz betragen1:
  • 1,06 (95% Unsicherheitsintervall, UI: 0,94-1,18) aufgrund der bestätigten Fälle, per 19.02.2021.
  • 0,89 (95% UI: 0,72-1,09) aufgrund der Hospitalisationen, per 14.02.2021. Zum Vergleich aufgrund der bestätigten Fälle wird Re für den selben Tag auf 1,03 (95% UI: 0,92-1,14) geschätzt.
  • 0,58 (95% UI: 0,33-0,91) aufgrund der Todesfälle, per 07.02.2021. Zum Vergleich aufgrund der Hospitalisationen wird Re für den selben Tag auf 0,88 (95% UI: 0,72-1,05) geschätzt. Aufgrund der bestätigten Fälle wird Re für den selben Tag auf 0,82 (95% UI: 0,73-0,92) geschätzt.
Wegen Meldeverzögerungen und Fluktuationen in den Daten könnten die Schätzwerte nachkorrigiert werden. Wir weisen darauf hin dass die Re Werte das Infektionsgeschehen vor mind. 10 Tagen (für Fallzahlen) bis 23 Tage (für Todesfaelle) widerspiegelt aufgrund der Verzögerung von Infektion und Eintreten eines Ereignisses. Die Analyse wird gestützt durch die beobachteten Verdopplungs- bzw. Halbwertszeiten der  bestätigten Fälle, Hospitalisationen und Todesfälle über die letzten 14 Tage2. Die bestätigten Fälle änderten sich um -3% (UI: 9% bis -14%) pro Woche, die Hospitalisationen um -15% (UI: -1% bis -28%) und die Todesfälle um -40% (UI: -21% bis -55%). Diese Werte spiegeln das Infektionsgeschehen vor mehreren Wochen wider.

Absolute Zahlen

Die kumulierte Anzahl der bestätigten Fälle über die letzten 14 Tage liegt bei 164 pro 100’000 Einwohner. Die Positivität liegt bei 4.1%  (Stand 26.02.2021, das ist der letzte Tag für welchen nur noch wenige Nachmeldungen erwartet werden). Die Anzahl der COVID-19-Patienten auf Intensivstationen lag über die letzten 14 Tage im Bereich von 179-2203 Personen (die Änderung war -10% (UI: -4% bis -15%) pro Woche). Die Zahl der täglichen laborbestätigten Todesfälle über die letzten 14 Tage war zwischen 6 und 204. Seit dem 1. Oktober 2020 weist das Bundesamt für Gesundheit 7’462 laborbestätigte Todesfälle aus5. Die Kantone meldeten in dieser Zeit 8’052 Todesfälle6. Die Sterblichkeitsstatistik vom Bundesamt für Statistik zeigt zwischen Kalenderwoche 43 im Jahr 2020 und Kalenderwoche 3 im Jahr 2021 eine Übersterblichkeit in der Altersgruppe 65 Jahre und älter7. Insgesamt sind rund 8’400 zusätzliche Todesfälle in diesem Zeitraum im Vergleich zu Vorjahren verzeichnet. Seitdem wurde keine Übersterblichkeit mehr beobachtet.

Neue Varianten

In der Schweiz sind die ursprünglich in Grossbritannien und Südafrika beschriebenen Varianten B.1.1.7 und B.1.351 erstmals in Kalenderwoche 51 des Jahres 2020 identifiziert worden. Die ursprünglich in Brasilien beschriebene P.1 Variante wurde erstmals in Kalenderwoche 6 des Jahres 2021 in der Schweiz identifiziert. Untersuchungen in Grossbritannien wiesen Ende 2020 darauf hin, dass B.1.1.7 eine deutlich höhere Übertragungsrate hat als die bislang bekannten Stämme von SARS-CoV-28. Neueste Analysen basierend auf schweizer Daten bestätigen diese höhere Rate9,10. Die genetische Charakterisierung von Zufallsstichproben aus positiv getesteten Menschen von Testlabors sowie die systematische genetische Charakterisierung von Proben im Referenzlabor in Genf erlaubt weiter, die Häufigkeit von Infektionen mit diesen Varianten in der Schweiz über die Zeit zu verfolgen. Der Anteil von B.1.1.7 an allen Infektionen nahm seit dem ersten Nachweis kontinuierlich zu. In Kalenderwoche 7, 2021 (ab dem 15.02.2021) wurde die Häufigkeit von B.1.1.7 in der Schweiz auf etwa 40% geschätzt (95%-Unsicherheitsinterval 35% bis 45%; das reflektiert das Infektionsgeschehen etwa 10 Tage früher11). Die Genfersee-Region ist in der Dynamik ca. 1-2 Wochen gegenüber der Gesamtscheiz voraus12,13.

Hinweise:

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