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Die Swiss National COVID-19 Science Task Force wurde am 31. März 2022 aufgelöst.

Sie wurde durch das Wissenschaftliche Beratungsgremium COVID-19 ersetzt, sodass die Kantone und der Bund weiterhin von der wissenschaftlichen Expertise im Zusammenhang mit der SARS-CoV-2-Pandemie profitieren können.

Diese Website wird daher nicht mehr aktualisiert, ihr Inhalt ist jedoch als Archiv weiterhin zugänglich.

ETH Hönggerberg, Werner, fotografiert am Montag (13.11.2017) Bild: Christoph Kaminski, kellenbergerkaminski

Epidemiologische Lagebeurteilung, 31 Januar 2022

Allgemeine Situation

In der Schweiz ist seit Kalenderwoche 51 2021 die Omikron Variante BA.1 dominant mit 97% in KW3, 2022. Die Zahl der bestätigten Fälle stieg seitdem kontinuierlich an, der R-Wert war mit Ausnahme von der ersten Woche des Jahres 2022 signifikant über 1. Die letzten Tage hat sich die Zunahme in den Fallzahlen verlangsamt bei gleichzeitiger Erhöhung der Zahl durchgeführter Tests. Dies könnte darauf hindeuten das der Höhepunkt der Infektionen  mit dem Omikron-Subtyp BA.1 erreicht wurde und die Fallzahlen nicht mehr stark steigen werden. Bisher sind, unter Annahme einer Dunkelziffer von 3-4, in der Woche mit den meisten Infektionen rund 9-12% der Schweizer Bevölkerung infiziert worden. Der Omikron-Subtyp  BA.2 hat die letzten Wochen zugenommen und machte in KW3 nun 1.3% der sequenzierten Proben aus.

Dynamik

Am Anfang des Jahres 2022 war der R-Wert kurzzeitig unter 1. Seit Kalenderwoche 2 2022 ist er signifikant über 1. Der 7-Tageschnitt der schweizweiten Reproduktionszahl ist bei 1,14 (95% Unsicherheitsintervall, UI: 1,06-1,22); dies reflektiert das Infektionsgeschehen vom 15.01. – 21.01.2022[1]. Tagesbasierte Schätzungen der effektiven Reproduktionszahl Re für die Schweiz betragen:
  • 1,11 (95% UI: 1,03-1,19) aufgrund der bestätigten Fälle, per 21.01.2022.
  • 1,04 (95% UI: 0,93-1,15) aufgrund der Hospitalisationen, per 15.01.2022. Wie diskutiert[2], ist diese Schätzung aber verfälscht durch Meldeverzögerungen. Zum Vergleich, aufgrund der bestätigten Fälle wird Re für den selben Tag auf 1,21 (95% UI: 1,15-1,28) geschätzt.
  • 0,84 (95% UI: 0,57-1,17) aufgrund der Todesfälle, per 09.01.2022. Zum Vergleich, aufgrund der Hospitalisationen wird Re für den selben Tag auf 1,02 (95% UI: 0,91-1,14) geschätzt. Aufgrund der bestätigten Fälle wird Re für den selben Tag auf 1,05 (95% UI: 0,98-1,13) geschätzt.
Wegen Meldeverzögerungen und Fluktuationen in den Daten könnten die Schätzwerte nachkorrigiert werden. Insbesondere waren Spitalmeldungen in den letzten Wochen unvollständig2.  Wir weisen darauf hin, dass die Re Werte das Infektionsgeschehen nur verzögert widerspiegeln, weil eine gewisse Zeit vergeht zwischen der Infektion und dem Testresultat oder dem etwaigen Tod. Für Re Werte, die auf Fallzahlen basieren, beträgt diese Verzögerung mindestens 10 Tage, für Todesfälle bis zu 23 Tagen. Parallel bestimmen wir die Änderungsraten der bestätigten Fälle, Hospitalisationen und Todesfälle über die letzten 14 Tage[3]. Die bestätigten Fälle nahmen mit einer Rate von 5% (UI: 18% bis -7%) pro Woche zu. Die gemeldeten Hospitalisierungen stiegen mit einer Rate von 1% (UI: 11% bis -8%) pro Woche, wobei diese Zahl wegen den erwähnten Meldeverzögerungen2 noch verfälscht sein könnte. Die Todesfälle fielen mit einer Rate von -20% (UI: 3% bis -38%) pro Woche. Diese Werte spiegeln das Infektionsgeschehen vor mehreren Wochen wider. Die Entwicklung der Fallzahlen, Hospitalisierungen und Todesfällen stratifiziert nach Alter kann auf unserem Dashboard verfolgt werden[4]. Die Zahl der Fälle nahm in keiner Altersgruppe signifikant zu.

Absolute Zahlen

Die kumulierte Anzahl der bestätigten Fälle über die letzten 14 Tage liegt bei 5558 pro 100’000 Einwohner:innen. Die Testpositivität liegt bei 37,2% (Stand 28.01.2022, das ist der letzte Tag für welchen nur noch wenige Nachmeldungen erwartet werden).

Die Anzahl der COVID-19-Patient:innen auf Intensivstationen lag über die letzten 14 Tage im Bereich von 200-257[5] Personen (die Änderung war -12% (UI: -6% bis -17%) pro Woche).

Die Zahl der täglichen laborbestätigten Todesfälle lag über die letzten 14 Tage zwischen 7 und 18[6].

Varianten

Seit Kalenderwoche 51 2021 ist der Omikron-Subtyp BA.1 in der Schweiz dominant, wurde etwa 9000-mal nachgewiesen und hatte in der Kalenderwoche 3 2022 einen Anteil von 97% unter allen sequenzierten Proben[7]. Der Omikron-Subtyp BA.2 wurde 35 mal nachgewiesen und hatte in Kalenderwoche 3 2022 einen Anteil von 1.3% unter allen sequenzierten Proben.

Die bisherigen Studien zur epidemiologischen Ausbreitung von Omikron BA.1, den Impfschutz gegen diese Variante und der Schwere von Omikron-Infektionen sind in unseren Berichten der letzten Wochen diskutiert[8]. Über die relevanten Eigenschaften von BA.2 – Übertragbarkeit, mögliche Immunevasion, Virulenz – liegen noch wenig Informationen vor.

Quellen:

[1] https://sciencetaskforce.ch/reproduktionszahl/ und https://ibz-shiny.ethz.ch/covid-19-re-international/: Die Schätzungen von Re über die letzten Tage können leichten Schwankungen unterliegen. Diese Schwankungen treten insbesondere in kleinen Regionen, bei sich ändernder Dynamik und bei niederen Fallzahlen auf.

[2] https://sciencetaskforce.ch/en/scientific-update-of-25-january-2022/

[3] https://ibz-shiny.ethz.ch/covidDashboard/trends: Aufgrund von Melderverzögerungen werden die letzten 3 respektive 5 Tage für bestätigte Fälle und Hospitalisationen/Todesfälle nicht berücksichtigt.

[4] https://ibz-shiny.ethz.ch/covidDashboard/, Dashboard Time Series

[5] https://icumonitoring.ch

[6] https://www.covid19.admin.ch

[7] https://cov-spectrum.ethz.ch/

[8] https://sciencetaskforce.ch/news/

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