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The Swiss National COVID-19 Science Task Force was dissolved on 31 March 2022.

It has been replaced by the Scientific Advisory Panel to ensure that the cantons and the Confederation can continue to benefit from scientific expertise in the context of the SARS-CoV-2 pandemic.

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ETH Hönggerberg, Werner, fotografiert am Montag (13.11.2017) Bild: Christoph Kaminski, kellenbergerkaminski

Overview and evolution of the situation, 29 June 2021

Original text in German

Allgemeine Situation

In der Schweiz zirkulieren verschiedene Stämme von SARS-CoV-2 unter welchen Alpha (B.1.1.7) dominiert. Die allgemeinen epidemiologischen Parameter – Fallzahlen, Hospitalisationen, Intensivstation-Belegung, Todesfälle – geben eine Gesamtsicht, ohne zwischen einzelnen Stämmen zu unterscheiden. Insgesamt deuten all diese Indikatoren auf eine kontinuierlich rückläufige Epidemie hin.  Daten aus der Abwasserüberwachung sind ein vom Testverhalten unabhängiger wichtiger Indikator. Abwasseranalysen von sechs Standorten[1] bestätigen die basierend auf Fallzahlen beobachteten epidemiologischen Trends.

Dynamik

Basierend auf den aktuellen Daten schätzen wir, dass die SARS-CoV-2 Epidemie in den letzten Wochen kontinuierlich abnimmt. Der 7-Tageschnitt der schweizweiten Reproduktionszahl ist bei 0,61 (0,5-0,73); dies reflektiert das Infektionsgeschehen vom 12.06. – 18.06.2021[2]. Tagesbasierte Schätzungen der effektiven Reproduktionszahl Re für die Schweiz betragen[3]:
  • 0,54 (95% Unsicherheitsintervall, UI: 0,4-0,69) aufgrund der bestätigten Fälle, per 18.06.2021.
  • 0,53 (95% UI: 0,24-0,93) aufgrund der Hospitalisationen, per 12.06.2021. Zum Vergleich aufgrund der bestätigten Fälle wird Re für den selben Tag auf 0,66 (95% UI: 0,58-0,74) geschätzt.
  • 0,59 (95% UI: 0,09-1,54) aufgrund der Todesfälle, per 06.06.2021. Zum Vergleich aufgrund der Hospitalisationen wird Re für den selben Tag auf 0,66 (95% UI: 0,4-0,98) geschätzt. Aufgrund der bestätigten Fälle wird Re für den selben Tag auf 0,67 (95% UI: 0,59-0,76) geschätzt.
Wegen Meldeverzögerungen und Fluktuationen in den Daten könnten die Schätzwerte nachkorrigiert werden. Wir weisen darauf hin, dass die Re Werte das Infektionsgeschehen nur verzögert widerspiegeln, weil eine gewisse Zeit vergeht zwischen der Infektion und dem Testresultat oder dem etwaigen Tod. Für Re Werte, die auf Fallzahlen basieren, beträgt diese Verzögerung mindestens 10 Tage, für Todesfälle bis 23 Tage. Parallel bestimmen wir die Änderungsraten der bestätigten Fälle, Hospitalisationen und Todesfälle über die letzten 14 Tage[4]. Die bestätigten Fälle änderten sich um -42% (UI: -34% bis -50%) pro Woche, die Hospitalisationen um -51% (UI: -26% bis -67%) und die Todesfälle um -31% (UI: 45% bis -68%). Diese Werte spiegeln das Infektionsgeschehen vor mehreren Wochen wider. Eine Veränderung der Fallzahlen, Hospitalisierungen und Todesfällen stratifiziert nach Alter kann auf unserem Dashboard verfolgt werden[5]. Wir beobachten statistisch signifikant sinkende Fallzahlen in allen Altersgruppen mit mehr als 10 Fällen pro Tag. Hospitalisierungszahlen sind in allen Altersgruppen im einstelligen Bereich, was die Schätzung eines zeitlichen Trends erschwert.

Absolute Zahlen

Die kumulierte Anzahl der bestätigten Fälle über die letzten 14 Tage liegt bei 24 pro 100’000 Einwohner. Die Positivität liegt bei 0,5% (Stand 25.06.2021, das ist der letzte Tag für welchen nur noch wenige Nachmeldungen erwartet werden). Die Anzahl der COVID-19-Patienten auf Intensivstationen lag über die letzten 14 Tage im Bereich von 49-75[6] Personen (die Änderung war -27% (UI: -15% bis -37%) pro Woche). Die Zahl der täglichen laborbestätigten Todesfälle über die letzten 14 Tage war zwischen 1 und 4[7].

Neue Varianten

Seit März 2021 ist Alpha die dominante Virusvariante in der Schweiz[8],[9], deren Übertragungsrate um etwa 50% höher als die des Wildtyps ist [10],[11],[12].     Die in der Schweiz verwendeten mRNA-Impfstoffe sind gegen Alpha hoch wirksam [13],[14],[15]. Die im ersten Quartal des Jahres 2021 erstmals in der Schweiz nachgewiesenen Varianten Beta (B.1.351) und Gamma (P.1) hatten über die letzten 14 Tage gemittelt eine Häufigkeit von respektive 0.8% und 1.9% [16]. Die ursprünglich in Indien beschriebene Variante Delta (B.1.617.2), die Public Health England als “variant of concern (VOC)” klassifiziert hat, wurde bisher in 214 Fällen in der Schweiz nachgewiesen. Delta hatte in der Kalenderwoche 22 eine Häufigkeit von 4,6% in der Kalenderwoche 23 eine Häufigkeit von 14,7% und in der Kalenderwoche 24 eine Häufigkeit von 23,1% unter den sequenzierten Fällen [17]. Wegen Verzögerungen, mit denen die Sequenzen erfasst werden, können sich diese Häufigkeit, vor allem in Kalenderwoche 24, noch ändern. Extrapoliert auf die gesamte Epidemie ergeben sich täglich Dutzende Infektionen mit der Delta-Variante. Ob die absolute Zahl der täglichen Infektionen mit der Delta-Variante ansteigt, lässt sich noch nicht mit Sicherheit abschätzen. Delta verdrängt Alpha in vielen britischen Städten und hat wahrscheinlich eine höhere Übertragungsrate[18]. Der Übertragungsvorteil von Delta gegenüber Alpha wurde im Rahmen einer Studie der University of Warwick auf 56% (95% Konfidenzintervall: 34%-81%) geschätzt, die in einem Preprint[19] beschrieben ist.  Eines Preprints von Public Health England[20] zufolge ist der Schutz der Impfung gegen Delta reduziert: nach der ersten Dosis BNT162b2 (dem Impfstoff von BioNTech/Pfizer) ist die Wirksamkeit gegen Delta nur 34% (statt 51% gegen Alpha), nach der zweiten Dosis 88% (statt 93% gegen Alpha).  Die Epidemie in Grossbritannien, die von Delta dominiert ist, steigt signifikant an (7-Tageschnitt der Reproduktionszahl ist 1,34 (1,22 – 1,46), gemessen vom 7.-13. Juni 2021[21]).

Hinweise:

[1] https://sensors-eawag.ch/sars/overview.html

[2] https://sciencetaskforce.ch/reproduktionszahl/ und https://ibz-shiny.ethz.ch/covid-19-re-international/: Die Schätzungen von Re über die letzten Tage können leichten Schwankungen unterliegen. Diese Schwankungen treten insbesondere in kleinen Regionen, bei sich ändernder Dynamik und bei niederen Fallzahlen auf.

[3] https://sciencetaskforce.ch/reproduktionszahl/ und https://ibz-shiny.ethz.ch/covid-19-re-international/: Die Schätzungen von Re über die letzten Tage können leichten Schwankungen unterliegen. Diese Schwankungen treten insbesondere in kleinen Regionen, bei sich ändernder Dynamik und bei niederen Fallzahlen auf.

[4] https://ibz-shiny.ethz.ch/covidDashboard/trends: Aufgrund von Melderverzögerungen werden die letzten 3 respektive 5 Tage für bestätigte Fälle und Hospitalisationen/Todesfälle nicht berücksichtigt.

[5] https://ibz-shiny.ethz.ch/covidDashboard/, Dashboard Time Series

[6] https://icumonitoring.ch

[7] https://www.covid19.admin.ch

[8] https://cevo-public.github.io/Quantification-of-the-spread-of-a-SARS-CoV-2-variant/

[9] https://ispmbern.github.io/covid-19/variants/

[10] https://sciencetaskforce.ch/wissenschaftliches-update-09-februar-2021/

[11] https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2021.03.05.21252520v2

[12] https://ispmbern.github.io/covid-19/variants/

[13] https://sciencetaskforce.ch/wissenschaftliches-update-07-april-2021/

[14] https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(21)00947-8/fulltext

[15] https://www.nejm.org/doi/pdf/10.1056/NEJMc2102179?articleTools=true

[16] https://cov-spectrum.ethz.ch/

[17] https://cov-spectrum.ethz.ch/

[18]https://assets.publishing.service.gov.uk/government/uploads/system/uploads/attachment_data/file/994761/18_June_2021_Risk_assessment_for_SARS-CoV-2_variant_DELTA.pdf

[19] https://assets.publishing.service.gov.uk/government/uploads/system/uploads/attachment_data/file/993358/s1288_Warwick_RoadMap_Step_4.pdf

[20] https://khub.net/documents/135939561/430986542/Effectiveness+of+COVID-19+vaccines+against+the+B.1.617.2+variant.pdf/204c11a4-e02e-11f2-db19-b3664107ac42

[21] https://sciencetaskforce.ch/reproduktionszahl/ und https://ibz-shiny.ethz.ch/covid-19-re-international/: Die Schätzungen von Re über die letzten Tage können leichten Schwankungen unterliegen. Diese Schwankungen treten insbesondere in kleinen Regionen, bei sich ändernder Dynamik und bei niederen Fallzahlen auf.

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