Diese Website wird nicht mehr aktualisiert

Die Swiss National COVID-19 Science Task Force wurde am 31. März 2022 aufgelöst.

Sie wurde durch das Wissenschaftliche Beratungsgremium COVID-19 ersetzt, sodass die Kantone und der Bund weiterhin von der wissenschaftlichen Expertise im Zusammenhang mit der SARS-CoV-2-Pandemie profitieren können.

Diese Website wird daher nicht mehr aktualisiert, ihr Inhalt ist jedoch als Archiv weiterhin zugänglich.

3. Juli 2020 – Alert

National Covid-19 Science Task Force alarmiert über den rapiden Anstieg der Zahl der SARS-CoV-2-Infektionen in der Schweiz

Download PDF

Deutsch   Français    Italiano

Zusammenfassung

SARS-CoV-2-Infektionen nehmen derzeit in der Schweiz mit alarmierender Geschwindigkeit zu. Die National Covid-19 Science Task Force gibt dringende Empfehlungen für Sofortmassnahmen für die Bevölkerung, Organisationen und Behörden ab. Wir empfehlen dringend, Situationen mit hohem Übertragungsrisiko zu vermeiden. Dies sind insbesondere Ereignisse in Innenräumen, die keine physische Distanzierung und bei denen keine Masken getragen werden. Wir wiederholen auch Empfehlungen, die bereits in Policy Briefs enthalten sind und sich als wirksam erwiesen haben, darunter räumliche Distanzierung, Hygiene, Tragen von Masken, wie auch Tests, Kontaktverfolgung, Isolierung und Quarantäne. Sofortiges Handeln ist unerlässlich, um größere Schäden für Gesundheit, Gesellschaft und Wirtschaft abzuwenden.

Haupttext

Die Schweizer Bevölkerung hat grosse Anstrengungen unternommen, um die Fallzahlen auf ein sehr niedriges Niveau zu senken. Jüngste epidemiologische Analysen zeigen jedoch sowohl auf nationaler als auch auf regionaler Ebene stark beunruhigende Tendenzen auf (Zunahme der bestätigten Fälle, Zunahme der Spitaleinweisungen, hohe effektive Reproduktionszahlen). In vielen Regionen sehen wir neue Übertragungsherde. Insbesondere in Gebieten mit hoher Bevölkerungsdichte nehmen die Fallzahlen exponentiell und mit hoher Geschwindigkeit zu (für nationale, kantonale und regionale Schätzungen der effektiven Reproduktionszahl siehe Link).

Es ist äusserst wichtig, rasch zu reagieren. Wenn die Massnahmen zu spät eingeführt werden, erschwert dies die Kontrolle der Epidemie und die Vermeidung einer zweiten Welle (ncs-tf policy brief link). In der Folge nehmen die negativen Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft dramatisch zu.

Eine zu späte Reaktion birgt zwei Probleme:

  • Erstens bedeuten steigende Fallzahlen, dass wir es mit einem exponentiell wachsenden Problem zu tun haben. Sobald die Fallzahlen zu steigen beginnen, werden sie so lange weiter zunehmen, bis eine Intervention (oder ein verändertes Verhalten der Bevölkerung) sie stoppt. Ohne Intervention und/oder Verhaltensänderung wird die Zahl der Infektionen auf ein Niveau ansteigen, bei dem die Auswirkungen auf Gesundheit und Wirtschaft massiv sind.
  • Zweitens wird selbst eine Sofortmassnahme erst in einigen Wochen Wirkung zeigen, weil zwischen dem Zeitpunkt der Infektion und der Fallbestätigung eine erhebliche Verzögerung (~10 Tage) besteht,. Angesichts der derzeitigen Verdoppelungszeit kann dies zu bis zu vierfach höheren Fallzahlen führen, bevor sich ein Effekt zeigt. Da in einigen Kantonen die Kontaktnachverfolgung bereits bei den derzeitigen Fallzahlen grössere Probleme bereitet, kann die Gefahr einer weiteren Verzögerung der Massnahmen dazu führen, dass die Kapazitäten der Nachverfolgung überwältigt werden.

Wie bereits erörtert (ncs-tf policy brief link), ist es aus allen Perspektiven – öffentliche Gesundheit, Gesellschaft und Wirtschaft – die beste Strategie, grosse Anstrengungen zu unternehmen, um niedrige Fallzahlen aufrechtzuerhalten. Die Gesellschaft und die Wirtschaft werden sich nur dann vollständig erholen, wenn es uns gelingt, die Epidemie in der Schweiz unter Kontrolle zu halten.

Empfehlung

Wir sehen es als unsere Verantwortung an, zu sofortigem Handeln aufzurufen. Jeder Einzelne von uns in der Schweiz, die Bevölkerung, die Behörden, die Veranstalter und Organisationen haben es in der Hand, eine sich abzeichnende Krise zu verhindern. Während die Behörden auf Bundes- und Kantonsebene die Kapazitäten für Tests, Kontaktverfolgung, Isolierung und Quarantäne sowie für die Durchführung wirksamer Grenzkontrollen weiter ausbauen müssen, richten wir folgende dringende Empfehlungen und Mahnungen an die Bevölkerung, die Organisatoren von Veranstaltungen und die Entscheidungsträger:

Wir empfehlen dringend die folgenden Massnahmen:

  • Vermeiden Sie Situationen mit einem hohen Übertragungsrisiko. Dabei handelt es sich insbesondere um Veranstaltungen in geschlossenen Räumen, die keinen physischen Abstand und kein kontinuierliches/richtiges Tragen von Masken erlauben. Beispiele sind Clubs, Diskotheken und Bars.

Wir betonen die Wichtigkeit der Einhaltung der folgenden Massnahmen:

  • Respektieren Sie grundlegende räumliche Distanzierungs- und Hygieneverhaltensweisen.
  • Tragen Sie Masken, wenn der Abstand nicht eingehalten werden kann.
  • Halten Sie sich bei allen Veranstaltungen, ob offiziell oder informell, strikt an das Hygiene- und Distanzkonzept, insbesondere dann, wenn eine effektive Kontaktverfolgung schwierig ist.
  • Laden Sie die Swiss Covid App herunter und benutzen Sie sie.
  • Lüften Sie Räume regelmässig, um das Übertragungsrisiko zu reduzieren.
  • Halten Sie Veranstaltungen wenn möglich im Freien ab.

Diese Empfehlungen stimmen mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen überein, die wir bereits in unseren Policy briefs veröffentlicht haben.

Date of request: –
Date of response: 3/7/2020

In response to request from: NCS-TF

Comment on planned updates: Update planned as soon as an important body of new evidence becomes available.

Expert groups and individuals involved: All expert groups and the advisory board

Contact persons: Martin Ackermann (martin.ackermann@env.ethz.ch), Sebastian Bonhoeffer (seb@env.ethz.ch), Matthias Egger (matthias.egger@snf.ch)

Diese Website wird nicht mehr aktualisiert

Die Swiss National COVID-19 Science Task Force wurde am 31. März 2022 aufgelöst.

Sie wurde durch das Wissenschaftliche Beratungsgremium COVID-19 ersetzt, sodass die Kantone und der Bund weiterhin von der wissenschaftlichen Expertise im Zusammenhang mit der SARS-CoV-2-Pandemie profitieren können.

Diese Website wird daher nicht mehr aktualisiert, ihr Inhalt ist jedoch als Archiv weiterhin zugänglich.